Poetische Ergüsse

Donnerstag, 5. Juli 2012

Weg und Ziel

In dunkler Gegend hab ich mich
hoffnungslos verirrt.
Nur Schwärze und kein Fünkchen Licht,
in dem es heller wird.

Voll Hoffnung gehe ich weiter
denn es ist bekannt,
Dass ein jeder Vorwärtsschreiter
am Ende sein Licht fand.

Wie weit auch noch der Weg dorthin,
egal wie oft ich fiel,
Wahrscheinlich liegt der wahre Sinn
im Weg und nicht im Ziel.


So oder so ähnlich vielleicht...

Dienstag, 22. Mai 2012

Aus aktuellem Anlass

Wer ist ich?

Ich habe mich verloren
Versteck mich tief in mir
Zwar wurd ich einst geboren
Doch war nie wirklich hier

Ich hab niemals erfahren
Wer ich eigentlich bin
Versuch den Schein zu wahren
Zu tun, als säh ich Sinn

Spiegelgestalt?, frage ich
Kannst du mich mir zeigen?
Eine Antwort bekomm ich nicht
Die Gestalt hüllt sich in Schweigen

Ich bleibe noch verborgen
Dort irgendwo in mir
Vielleicht find ich mich morgen

...vielleicht bin ich dann hier...

2009

Dienstag, 22. April 2008

...

Es kann auch anders sein...
Da liegst du am Boden und rührst dich nicht
Versteckst deine Tränen, verbirgst dein Gesicht
Hast hart gekämpft, doch scheinst verloren
Du fühlst dich tot – wie nie geboren

Tief in dir spürst du, dass etwas fehlt
In dir pocht ein Sehnen, das ohne Unterlass quält
Es frisst sich tief in dich hinein –
Das Wissen „Es kann auch anders sein“

Denn manchmal leise und ganz still
Ist da plötzlich jemand, der was Gutes dir will
Du denkst, du hast es endlich gefunden
Genießt die hellen und glücklichen Stunden

Doch irgendwann – glaubst du – verändert es sich
Du weißt nicht, warum und du verstehst es nicht
Unbedachte Worte verletzen dich sehr
Ehrlich gemeinte oft noch viel mehr

Blind vor panischer Angst vor dem Ende
Nimmst du eben dieses selbst in die Hände
Schlägst wild um dich und Stück für Stück
Zerfällt es in Trümmer, dein kostbares Glück

Du weißt, es ist falsch, doch du kannst es nicht lassen
Die, die du liebst, versuchst du krampfhaft zu hassen
Sie sollen gehen… sie sollen bleiben
Du kannst dich einfach nicht entscheiden

Und wenn sie endlich dann verschwinden
Gibst du alles dafür, sie wieder zu finden
Du rufst ihren Namen und kriechst hinterher
Doch meist ist es zu spät, du findest sie nicht mehr

Du hast sie vertrieben und zutiefst verflucht
Zu Recht haben sie das Weite gesucht
Es war so gewollt, doch du hasst dich dafür
Wünscht dir so sehr, sie wären noch hier

Denn dann, wenn du es am wenigsten verdienst
Brauchst du es, dass man dich am meisten liebt

Du kauerst am Boden und machst dich ganz klein
Und weinst ganz leise in dich hinein
Verzweifelt wie ein kleines Kind
Bis keine Tränen mehr in dir sind

Und du hebst den Kopf und bemerkst erst dann
Etwas, was doch gar nicht sein kann:
Einige kamen tatsächlich zurück
… Nicht dein Verdienst – pures Glück

Trotz allem stehen sie noch immer zu dir
Nimm es an und sei dankbar dafür!
Fang endlich zu vertrauen an, denn…

Wenn nicht ihnen… wem denn dann?

---

Ein Versuch mich zu erklären...

Samstag, 12. Januar 2008

Abschied zweier Schwestern

Auf gewundenen Pfaden durch Sonne und Regen
Laufen wir unermüdlich der Stelle entgegen
An die wir doch hoffen niemals zu kommen
Denn da wird die eine der andren genommen

Wo aus einem Weg dort zwei entspringen
Und uns Schwestern nun zum Abschied zwingen
Denn trotz aller Feude am gemeinsamen Spiel
Verfolgt jede von uns doch ein anderes Ziel

Du willst weit reisen, hinaus in die Ferne
Ich geh lieber im Kreis, hier bin ich gerne
So nimmt die Reise seinen traurigen Lauf
Denn keine von uns gibt für die andere auf

Was die Wahl uns bringt, wie können wir's wissen?
Nur eines ist sicher, wir werden uns vermissen
Die Wege sind gewählt, die Zeit ist nun da
Wo zum letzten Male wir zwei uns sind nah

Eine Umarmung, ein Schluchzen, ein Händedrücken
Und wir kehren uns mit tränenden Augen den Rücken
Setzen zögernd einen vor den andren Fuß
Weil wir beide wissen, dass es sein muss

Doch nach kurzenr Zeit schon bleibe ich stehn
Und drehe mich um, um dir nach zu sehen
Ich wünschte, du könntest meine Blicke spüren
Denn mein Rufen ist stumm, du kannst es nicht hören

Und da wendest du dich um und lächelst noch mal
Ein trauriges Lächeln voll Schmerzen und Qual
Und ich lächel zurück, mit winkender Hand
Halb traurig halb glücklich, dass ich dich einst fand

Oktober '07

Sadiie

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