Altbekannte Verwirrung ist zugegen.
Und wann, wenn nicht jetzt, wo ich mir dessen doch so schön bewusst bin, wäre sonst geeigneter Zeitpunkt, um alles mal nüchtern zu beäugen und auseinander zu dröseln. Immerhin fehlt heute eine ganz gewisse Zutat: Die Verzweiflung darüber. Die, die einen sonst blind macht und töricht handeln lässt.
Im Austausch dagegen hab ich allerdings Mus im sonnengeplagten Schädel. Den muss ich erst noch weg bekommen, aber es ist ganz wunderbar, einmal ganz neutral... relativ neutral... neutral wie sonst kaum einmal... auf alles blicken zu können.
Schau Jenny, da ist eine Chance. Nutze sie! Und wenn nicht klappt, ist auch kein Drama. Weiter biste. So oder so!
Ich stehe vor einem großen Berg und träume davon, ganz oben auf dem Gipfel zu stehen und die Aussicht zu genießen. Wie schön muss das sein, lieber Himmel.
Also mache ich mich auf dem Weg und kraxel den Berg herauf. Nicht einfach. Gar nicht einfach. Kräftezehrend und oft zu Verzweiflung treibend. Aber da ist ein Ziel. Mein Traum nämlich, den ich nur aus eigener Kraft erreiche, weil es einen Lift nicht gibt!
Irgendwann kann ich aber trotzdem nicht mehr. Zweifel kommen auf, ob das Ziel überhaupt ein realistisches ist. Und wenn gar nichts mehr geht, bin ich schnell davon zu überzeugen, dass es alles ist, aber nicht realistisch.
Also dreh ich um und kraxel den Berg wieder runter oder lass mich einfach fallen.
Und genau da fällt mir gerade was auf: Warum denn zurück gehen oder fallen lassen und wieder von ganz unten anfangen, wo es doch viel klüger und überaus sinnvoll ist, einfach eine Pause einzulegen. Rasten, ausruhen und den Blick von diesem Punkt aus schweifen lassen.
Auch von dort aus ist die Aussicht, die sich mir bietet, nicht zu verachten. Und schau einer an, wieviel Weg ich schon zurück gelegt habe!
Ein paar Meter wieder runter kraxeln sei gestattet. An manchen Stellen lässt es sich einfach nicht rasten... obwohl... warum nicht zum nächsten netten Plätzchen raufkraxeln?!
Alles doch ganz logisch.
Diesen Zustand hab ich vermisst. Den hat man in der Klinik einfach mit wegtherapiert...
Mir geht es heute endlich wieder besser. Dem Himmel sei Dank!!!
Ich wünsche meiner "Mama", dass auch sie ganz schnell wieder bessere Tage erlebt.
Und allabendlich freu ich mich über ihre Gute-Nacht-SMS und den Rest, den wir uns geben können.
Demo-Versionen sollen Lust auf Mehr machen. Aber Voll-Versionen kosten Geld...
Eben, bei der Spät-Gassi-Runde hatte ich eine kleine Ahnung davon, was Freisein bedeuten könnte.
Die Voll-Version von Freiheit kann ich mir noch lange nicht leisten.
Irgendwann vielleicht.
Aber ich glaubte fest an die Demo-Version... immerhin-
bis ich mit Mutter auf VOX Reportage über Magersüchtige fand...
Ich bin nicht frei... weder Demo noch voll. Und betrunken, wie ich gerade bin, bin ich mir halb sicher, dass ich Unfreiheit auch nicht loslassen will, weil ich sie für Freiheit halte.
Es fühlt sich so gut an.
In meinem Kopf spukt ewig schon der Satz "Wenn ich erst dünn bin, dann..." und obwohl ich weiß, dass er lügt und betrügt, glaube und vertraue ich ihm.
Denn er scheint das einzige zu sein, woran ich mich wirklich wirklich festhalten kann.
Ich weiß, ich werde mal wieder aufwachen und das wird ganz schön übel, aber bis es so weit ist, hilft dieser Satz mir bis dahin zuverlässig (relativ zuverlässig) durchs Leben. Immerhin ein Ziel.
Ich will kein Mitleid!
Neinneinnein! Ich will keine Belehrungen!
Das ist der Weg, für den ich mich gerade entschieden hab.
Ich bin nicht stolz drauf, aber ich bin froh, dass es sich vorübergehend gut anfühlt.
Ich bin nicht stolz drauf, auch wenn man das denken mag.
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Zuletzt aktualisiert: 18. Mai, 23:26
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