Ohne-Leid
Wie weit sollte eigentlich Mitleid gehen?
Oder wie weit geht mein Mitleid.
Mit-Leid.
Das bedeutet, ich leide mit jemandem mit. Ich soll Herzschmerz verspüren, wenn ich jemand anderen leiden sehe.
Ich weiß, dass ich ein großes Herz habe. Und ein starkes. Das Herz eines Löwen. Aber wie weit sollte ich meinem Herz das Leid anderer zumuten?
Ich habe heute lange darüber nachgedacht.
Grundsätzlich bin ich zu Mitleid durchaus in der Lage. Ich kann mitleiden, wenn mir Menschen nahestehen, aber auch, wenn es Fremde betrifft, von denen man hört oder liest, die ein schlimmes oder berührendes Schicksal erleiden.
Kein Mitleid habe ich dort, wo man sich über seine Situation beklagt, aber alles dafür tut, dass sich diese eben nicht ändert.
Es soll ja Menschen geben, die fallen beim Treppensteigen, verbuchen das unter Erfahrung und lernen, in Zukunft einfach die Füße höher zu heben.
Heldenhaft.
Dann gibt es aber auch noch Leute, die fallen beim Treppensteigen auf die Nase, nehmen es als gegeben hin, dass man über jede Treppe einfach fällt und machen sich daraus ihre kleine Lebensphilosophie. Füße heben? Neee. Vielleicht mal bissl mitdenken?! Quatsch. Bringt doch nichts. Über Treppen fällt man halt.
Ja nu denn, denk ich mir, dann fall doch über jedes deiner Treppchen, aber heul nicht rum. Außer du hast triftige Gründe, weshalb du die Füße nicht höher kriegst.
Und wenn dein Leben noch nicht scheiße genug ist, dann -genauuu- geh los und such dir einen kleinen lustigen Tyrannen. Die gibt es scheinbar an jeder beliebigen Straßenecke. Manchmal kostenlos, einfach so zum Mitnehmen.
Hätschel und tätschel ihn noch ein bisschen und er wird groß und sein tyrannisches Naturtalent lässt ihn zum Meister seines Fachs werden.
Stelle dich komplett in seinen Dienst, gebe deine eigene Meinung und dein freies Denken an der nächstbesten Garderobe ab und iss die Marke auf, damit du es dir auch ja nicht mehr wieder da abholen kannst. Sofern du noch eine freie Garderobe findest, denn wenn ich mich so umschaue, sehen sie recht überfüllt aus. Aber hey, die wissen, wie man Geschäfte macht und stampfen mit angepasster Regelmäßigkeit neue Sammelstellen aus dem Boden. Scheint ja auch ein gutes Geschäft zu sein.
Danach gehst du bitte los und wirfst deinen Stolz, deine Würde und deine Daseinsberechtigung in die Tonne. Freiwillig natürlich. Die brauchst du nicht mehr. Wofür auch?
Lerne nun bitte unbedingt Sitz, Platz, Männchen machen und andere lustige Kunststücke auf Knopfdruck. Eventuell hilft dir da die nächstgelegene Hundeschule weiter, aber ich glaube fast, wenn du es bis hier hin geschafft hast, bist auch du ein wahres Naturtalent, welches da keine großen Tipps mehr braucht.
Ein Kurs hat allerdings den Vorteil, dass du dich regelmäßig mit anderen freiwilligen Leidensgenossen treffen kannst. Eigentlich braucht ihr euch zwar nicht unterhalten, denn alle haben eh nur das selbe zum Besten zu geben, aber Sozialkontakte gehören zu einer artgerechten Haltung. Ordnung muss sein.
Sollte ansonsten noch Bedarf bestehen, fordere unbedingt unsere kostenlose Broschüre an: "Leben aufgeben - leicht gemacht". Vielleicht sagt dir aber auch die mit fundierten Expertenmeinungen gespickte DVD-Reihe "Abwärts ist nicht tief genug" mehr zu. Dort offenbaren wir noch weitere wertvolle Tricks und Kniffe.
Viel Erfolg bei was auch immer.
Oder wie weit geht mein Mitleid.
Mit-Leid.
Das bedeutet, ich leide mit jemandem mit. Ich soll Herzschmerz verspüren, wenn ich jemand anderen leiden sehe.
Ich weiß, dass ich ein großes Herz habe. Und ein starkes. Das Herz eines Löwen. Aber wie weit sollte ich meinem Herz das Leid anderer zumuten?
Ich habe heute lange darüber nachgedacht.
Grundsätzlich bin ich zu Mitleid durchaus in der Lage. Ich kann mitleiden, wenn mir Menschen nahestehen, aber auch, wenn es Fremde betrifft, von denen man hört oder liest, die ein schlimmes oder berührendes Schicksal erleiden.
Kein Mitleid habe ich dort, wo man sich über seine Situation beklagt, aber alles dafür tut, dass sich diese eben nicht ändert.
Es soll ja Menschen geben, die fallen beim Treppensteigen, verbuchen das unter Erfahrung und lernen, in Zukunft einfach die Füße höher zu heben.
Heldenhaft.
Dann gibt es aber auch noch Leute, die fallen beim Treppensteigen auf die Nase, nehmen es als gegeben hin, dass man über jede Treppe einfach fällt und machen sich daraus ihre kleine Lebensphilosophie. Füße heben? Neee. Vielleicht mal bissl mitdenken?! Quatsch. Bringt doch nichts. Über Treppen fällt man halt.
Ja nu denn, denk ich mir, dann fall doch über jedes deiner Treppchen, aber heul nicht rum. Außer du hast triftige Gründe, weshalb du die Füße nicht höher kriegst.
Und wenn dein Leben noch nicht scheiße genug ist, dann -genauuu- geh los und such dir einen kleinen lustigen Tyrannen. Die gibt es scheinbar an jeder beliebigen Straßenecke. Manchmal kostenlos, einfach so zum Mitnehmen.
Hätschel und tätschel ihn noch ein bisschen und er wird groß und sein tyrannisches Naturtalent lässt ihn zum Meister seines Fachs werden.
Stelle dich komplett in seinen Dienst, gebe deine eigene Meinung und dein freies Denken an der nächstbesten Garderobe ab und iss die Marke auf, damit du es dir auch ja nicht mehr wieder da abholen kannst. Sofern du noch eine freie Garderobe findest, denn wenn ich mich so umschaue, sehen sie recht überfüllt aus. Aber hey, die wissen, wie man Geschäfte macht und stampfen mit angepasster Regelmäßigkeit neue Sammelstellen aus dem Boden. Scheint ja auch ein gutes Geschäft zu sein.
Danach gehst du bitte los und wirfst deinen Stolz, deine Würde und deine Daseinsberechtigung in die Tonne. Freiwillig natürlich. Die brauchst du nicht mehr. Wofür auch?
Lerne nun bitte unbedingt Sitz, Platz, Männchen machen und andere lustige Kunststücke auf Knopfdruck. Eventuell hilft dir da die nächstgelegene Hundeschule weiter, aber ich glaube fast, wenn du es bis hier hin geschafft hast, bist auch du ein wahres Naturtalent, welches da keine großen Tipps mehr braucht.
Ein Kurs hat allerdings den Vorteil, dass du dich regelmäßig mit anderen freiwilligen Leidensgenossen treffen kannst. Eigentlich braucht ihr euch zwar nicht unterhalten, denn alle haben eh nur das selbe zum Besten zu geben, aber Sozialkontakte gehören zu einer artgerechten Haltung. Ordnung muss sein.
Sollte ansonsten noch Bedarf bestehen, fordere unbedingt unsere kostenlose Broschüre an: "Leben aufgeben - leicht gemacht". Vielleicht sagt dir aber auch die mit fundierten Expertenmeinungen gespickte DVD-Reihe "Abwärts ist nicht tief genug" mehr zu. Dort offenbaren wir noch weitere wertvolle Tricks und Kniffe.
Viel Erfolg bei was auch immer.
Sadiie - 27. Feb, 19:34
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://sadiie.twoday.net/stories/706567813/modTrackback