Sonntag, 18. Mai 2014

Die Ego-Sau

Wenn jemand, der von Anbeginn der Zeit nur wenig oder gar kein Selbstbewusstsein hatte, plötzlich welches entwickelt, ist das nicht nur ein Erfolg sondern auch noch schön anzusehen.

Scheinbar ist es aber ein weit verbreitetes Problem, den Punkt zu erkennen, an dem man die Selbstbewusstseins-Zone wieder verlässt und über's Ziel hinaus schießt.

Plötzlich ist man kein starker Mensch mehr sondern eine gestandene Ego-Sau! Ich gratuliere recht herzlich.


Das gesamte Umfeld und die so genannten "Freunde" sind eigentlich nur noch so lange geduldet, ja gar zumutbar, wie sie keine eigene Meinung haben und brav ja und amen sagen. In dem Moment, wo sie sich erdreisten, sich an ihren eigenen Kopf und Verstand zu erinnern, werden sie lästig und unbequem.

Die vorher so geschätzten Herrschaften sind plötzlich wahlweise faul, nervig, anstrengend, generell geistig minderbemittelt oder viel zu kompliziert.

Das Gesindel möge entweder den Mund halten und stets der gleichen Meinung sein, oder sein Säckchen packen und gehen.

Ein Selbstbewusster Mensch würde seinem Gegenüber selbiges zugestehen und wüsste, man kann nicht immer einer Meinung sein. Die Ego-Sau kann damit allerdings nicht umgehen. Es geht um Ego. Ohne dem wäre sie nur noch eine Sau.


Ich persönlich mag heute genau so wenig kriechen, wie ich es damals wollte. Ich bin jemand und ich habe nicht vor, das aufzugeben, nur damit sich eine selbsternannte Elite wie eine wahrhaftige fühlen kann.

Prostitution ist keine Option für mich, weder die körperliche noch die emotionale. Ich mag mich nicht mit Geschenken bei der Stange halten lassen, nur damit jenes eingebildete Imperium nicht fällt. Meine Seele an den Teufel zu verkaufen würde mir da sogar weitaus sinniger erscheinen - ich denke, der hätte mir wahrhaft mehr zu bieten.

Arschgekrieche liegt mir auch nicht. Ich mag frische Luft und Licht viel zu sehr, als dass ich im Allerwertesten eines anderen verschwinden mag, nur weil ich glaube, ich sei in irgendeiner Weise von ihm abhängig.

Nichts und niemand, was wir je für den Nabel der Welt gehalten haben, ist es je gewesen, denn - Überraschung - es gibt ihn nicht, DEN Nabel der Welt. Warum nicht also freiwillig gehen und sich Schönerem zuwenden, als emotionalen Psychospielchen? Worauf warten? Wovon abhängig machen? Völliger Blödsinn.


Es bleibt zu hoffen, dass die Arroganz - Verzeihung, wollte sagen, absolute Herrlichkeit und Unfehlbarkeit - der Ego-Saui irgendwann einmal zu tiefem Fall ihrer selbst führt. Natürlich wünsche ich mir diesen nicht, wie schäbig wäre denn das. Allerdings wäre dieses Ereignis nichts, was ich bedauern würde, träfe es je ein.

Sonntag, 27. April 2014

Damals

Als ich am Morgen ins Heute ging, traf ich das Damals.
Zwei Mal.
Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass ich einmal an jenem Ort, an dem ich so viel Zeit verbrachte -liebend gern die meiste Zeit verbrachte- selber zu seinem Teil werden würde. Einem von dreien. Wer hätte geglaubt, dass ich es sein würde, die mit Ahnung berät und Dinge verteilt.
Für einen kurzen Moment war ich wie früher nur zu Besuch und es wäre kaum verwunderlich gewesen, wenn die Hexe -nette, die sie damals war- aus dem hinteren Zimmer gekommen wäre und mich "Blöde Kuh" sagend angelächelt hätte.
Damals war es besonders, die Welt dahinter betreten zu dürfen. Heute ist es meine Aufgabe.
Und weil es das Schicksal heute so wollte, gab es keinen Becher mehr, in den ich meinen Kaffee hätte füllen können.
Im Dahinter standen die Tassen. Die aus dem Damals. Meine und ihre und die anderen.
Ich überlegte kurz, griff dann aber zu meiner, um ihr nicht näher zu kommen, als das Schicksal mich heute ohnehin schon brachte.
Damals war es wärmer.

Sonntag, 20. April 2014

...

Man kann noch so gut verdrängen und sich selber was vormachen - die Dunkelheit der Nacht führt einen in die eigentliche Realität und das Unterbewusstsein zeigt schonungslos den Ort, wo der Hase begraben liegt.
Man sagt, Hunde, die bellen, beißen nicht.
Ich versichere - ohne ein Hund zu sein - ich belle UND beiße. Aber nur, weil es einfacher ist. Sicherer.
Angriff war schon immer die beste Verteidigung. Kann ruhig wehtun. Nur eben nicht mir.
Vielleicht eine unfaire Rache an denjenigen, die nichts dafür können, dass andere Idioten in grauer Vorzeit diese Überlebensstrategie prägten. Aber überleben ist das Stichwort.
Und dahinter findest du mich. Sofern ich dich je dort hin lasse.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Ohne-Leid

Wie weit sollte eigentlich Mitleid gehen?

Oder wie weit geht mein Mitleid.

Mit-Leid.

Das bedeutet, ich leide mit jemandem mit. Ich soll Herzschmerz verspüren, wenn ich jemand anderen leiden sehe.

Ich weiß, dass ich ein großes Herz habe. Und ein starkes. Das Herz eines Löwen. Aber wie weit sollte ich meinem Herz das Leid anderer zumuten?


Ich habe heute lange darüber nachgedacht.

Grundsätzlich bin ich zu Mitleid durchaus in der Lage. Ich kann mitleiden, wenn mir Menschen nahestehen, aber auch, wenn es Fremde betrifft, von denen man hört oder liest, die ein schlimmes oder berührendes Schicksal erleiden.

Kein Mitleid habe ich dort, wo man sich über seine Situation beklagt, aber alles dafür tut, dass sich diese eben nicht ändert.


Es soll ja Menschen geben, die fallen beim Treppensteigen, verbuchen das unter Erfahrung und lernen, in Zukunft einfach die Füße höher zu heben.

Heldenhaft.

Dann gibt es aber auch noch Leute, die fallen beim Treppensteigen auf die Nase, nehmen es als gegeben hin, dass man über jede Treppe einfach fällt und machen sich daraus ihre kleine Lebensphilosophie. Füße heben? Neee. Vielleicht mal bissl mitdenken?! Quatsch. Bringt doch nichts. Über Treppen fällt man halt.


Ja nu denn, denk ich mir, dann fall doch über jedes deiner Treppchen, aber heul nicht rum. Außer du hast triftige Gründe, weshalb du die Füße nicht höher kriegst.


Und wenn dein Leben noch nicht scheiße genug ist, dann -genauuu- geh los und such dir einen kleinen lustigen Tyrannen. Die gibt es scheinbar an jeder beliebigen Straßenecke. Manchmal kostenlos, einfach so zum Mitnehmen.

Hätschel und tätschel ihn noch ein bisschen und er wird groß und sein tyrannisches Naturtalent lässt ihn zum Meister seines Fachs werden.

Stelle dich komplett in seinen Dienst, gebe deine eigene Meinung und dein freies Denken an der nächstbesten Garderobe ab und iss die Marke auf, damit du es dir auch ja nicht mehr wieder da abholen kannst. Sofern du noch eine freie Garderobe findest, denn wenn ich mich so umschaue, sehen sie recht überfüllt aus. Aber hey, die wissen, wie man Geschäfte macht und stampfen mit angepasster Regelmäßigkeit neue Sammelstellen aus dem Boden. Scheint ja auch ein gutes Geschäft zu sein.


Danach gehst du bitte los und wirfst deinen Stolz, deine Würde und deine Daseinsberechtigung in die Tonne. Freiwillig natürlich. Die brauchst du nicht mehr. Wofür auch?


Lerne nun bitte unbedingt Sitz, Platz, Männchen machen und andere lustige Kunststücke auf Knopfdruck. Eventuell hilft dir da die nächstgelegene Hundeschule weiter, aber ich glaube fast, wenn du es bis hier hin geschafft hast, bist auch du ein wahres Naturtalent, welches da keine großen Tipps mehr braucht.


Ein Kurs hat allerdings den Vorteil, dass du dich regelmäßig mit anderen freiwilligen Leidensgenossen treffen kannst. Eigentlich braucht ihr euch zwar nicht unterhalten, denn alle haben eh nur das selbe zum Besten zu geben, aber Sozialkontakte gehören zu einer artgerechten Haltung. Ordnung muss sein.


Sollte ansonsten noch Bedarf bestehen, fordere unbedingt unsere kostenlose Broschüre an: "Leben aufgeben - leicht gemacht". Vielleicht sagt dir aber auch die mit fundierten Expertenmeinungen gespickte DVD-Reihe "Abwärts ist nicht tief genug" mehr zu. Dort offenbaren wir noch weitere wertvolle Tricks und Kniffe.


Viel Erfolg bei was auch immer.

Mittwoch, 19. Februar 2014

Verraaaaaaat

Wurde mal Zeit, das Türschloss vom Bloghäuschen auszutauschen.
So blöde, jemandem das Passwort zu geben, bin ich kein zweites Mal.
Zwar ist nichts passiert, aber es tobt ein Krieg, dem schon einige und einiges zum Opfer fielen.
"Verraaaaaat" ist das Zauberwort des Ganzen, welches ich einfach nicht oft genug satirisch angehaucht zitieren kann.
Wer da nu wen verraten hat, darüber gibt es zwei Ansichten. Eine Wahrheit und eine Einbildung, die immerhin besser ist, als keine Bildung.
Klar, ich kann mir die Welt so drehen, wie sie mir gefällt. Aber wenn mich in Folge dessen niemand leiden kann, dann sollte ich mich darüber nicht wundern.

Eine Flucht bringt einen da auch nicht weiter. Und wenn man noch so viele Kilometer weit wegzieht - man nimmt sich selber doch immer mit.
Die Leute im Pott sind böse? Nein. Wir haben alle nur ein ziemlich übles Spiel durschaut und waren so dreist, unseren Mund aufzumachen und unsere Meinung nicht der gewünschten, starrköpfigen anzupassen.
Manche Leute sollten sich langsam aber sicher mal damit abfinden, dass sie nicht der Welt König sind.
Und sollten sie sich partout für solchen halten, dann wäre es an der Zeit zu erkennen, dass wir keine willenlosen Untertanen sind. Da ist es wieder: Verraaaaaat! Hochverrat um genau zu sein.

Nü, dann bin ich nu eben zusammen mit all den anderen ach sobösen geächtet worden. Aber am Ende des Ganzen bin ich immer noch ich selbst geblieben und dem Menschen treu ergeben, der es wert ist: MIR.

In diesem Sinne wünsche ich einen kräftigen Fall auf die Nase. In der Hoffnung, dass die Beule vielleicht doch mal zum Nachdenken anregt.

Donnerstag, 2. Januar 2014

2014

Hallo 2014.
Da bist du nun also und ich frage mich, was du mir bringen wirst.
Das alte Jahr übergab mich dir mit einem ganzen Haufen Vergangenheit. So sieht also unser Start aus... ein riesiger Chaoshaufen, der sich immer weiter ausbreitet.
Viele liebe Leute hab ich kennengelernt. Genau so viele Leute, die nur auf den ersten Blick lieb schienen.
Ein paar Leute hab ich verloren... und wieder andere haben sich noch nicht entschieden, ob sie das Weite suchen sollen.
Manche Menschen habe ich Schritte in ein neues Leben gehen sehen. Habe sie dabei unterstützt, auch wenn es noch so weh tat.
Ich bin ungewollt zwischen Fronten geraten, obwohl ich dort gar nicht hin wollte.
Ich bin oft verzweifelt, habe nicht wenige Tränen geweint und mindestens genau so viel gelacht.
Meinen Platz in der Welt habe ich noch immer nicht gefunden. Ich traue nach wie vor jedem erstmal alles zu. Seelchen sind so sehr zerbrechlich, dass man seine Mauern lieber schon aus lauter Vorsicht hoch zieht.
So sehr ich mich auch bemüht habe, alles gut und richtig zu machen, hab ich es einmal mehr nicht geschafft. Ich habe mich sehr bemüht. Aber dennoch...
Auf der anderen Seite bin ich an vielen Dingen gewachsen. Es ist genug Scheiß passiert, der mir mehr Stärke abverlangt hat, als ich überhaupt zu haben glaubte.
Sieh her, ich bin noch immer hier. Vielleicht nicht immer stehend, aber niemals liegen bleibend.
Was bringst du mir also, neues Jahr? Was schaffen wir? Wo werden wir scheitern? Welche Einbußen und Verluste hälst du bereit und welche Überraschungen und Reichtümer?
Was wirst du geben und was nehmen?
Sollte ich gespannt sein oder mich fürchten...?

Dienstag, 31. Dezember 2013

Kettenspiel?

Ist doch irgendwie lustig.
Kommt ein Menschlein daher und regt sich bei mir furchtbar auf über ein anderes Menschlein, welches ihm Axt an den Kopf warf und dann vehement verbannte.

Heute kommt jenes aufregende Menschlein daher und verbannt mich - Knüppel werfend. Weil ich mich im Streit fliegender Äxte, die nicht meine sind, nicht auf Seiten stellen wollte. Weil man Kriegsverbrechen in mich hinein interpretierte.

Wirklich lustig daran ist, dass man sich über anderes Menschlein aufregte, aber dann genau so agiert.

Ich hab ja eben überlegt, ob das so eine Art Kettenspiel ist, dass ich nu weiter fortführen müsste, weil Bäääääämm, ich bin ja nu auch getroffen.
Aber da ich Kettenspiele von jeher boykottiere, werde ich dann heute Nacht wohl von kleinen Geistermädchen heimgesucht, 7 Jahre Pech haben, schlechten Sex bis ans Ende meines Lebens und niemals glücklich werden. Heissa, das ja jetzt aber blöd.

Nu, seis drum, menschlicher Charakter zeigt sich durch solche Aktionen.

Ich stell mich zwischen keine Fronten. Wer mich dafür verurteilt, der darf dann auch gerne gehen.

Samstag, 28. Dezember 2013

Don Quichotte

Don Quichotte hat am Ende seines Lebens erkannt, wie töricht und fern aller Realität er seine Kämpfe focht.
Wer aber wäre er gewesen, wenn er anders gewesen wäre?
Hat ihn nicht gerade sein Wirken ausgemacht?
Wie töricht ist ein Kampf gegen Windmühlen wirklich, wenn in einem die feste Hoffnung schlummert, man könnte diese Riesen besiegen? Ist eine Niederlage wirklich unausweichlich? Oder hätte nicht vielleicht sogar doch der feste Glaube Berge versetzen können?

An welchem Punkt sollte man seine Kämpfe und seinen Widerstand aufgeben und akzeptieren, was ist?
Sollte man aufgeben oder weiter auf Windmühlen metzeln, weil man glaubt sie gäben doch irgendwann nach?

Und gäbe man auf, wer wäre man dann? Klüger? Oder doch unnötig resigniert ohne Glaube an seine Kraft und sein Wirken?

Würde man jemand anders sein?

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