Der Sinn und das Leben
Aus dem Nichts tauchte heute plötzlich jemand auf, der die Nacht ein bisschen erträglicher machte. Auch über die Entfernung.
Ein Gespräch, dass zuerst gut tat, dann ablenkte und zum Schluss zum Lachen brachte :-)
Klar, danach kamen die meisten Gedanken und ein paar Tränchen zurück, aber es tat gut und ich bin sehr froh darüber, dass es so stattfand.
Danke an die Person und die Macht, die sie im richtigen Moment auftauchen ließ!!
Ich habe heute Abend gestanden... zumindest teilweise... denn ich sprach von der Vergangenheit. Nicht wissend, was es eigentlich noch mit der Gegenwart auf sich hat...
Vielleicht reichte die Vergangenheitsform um zu zerstören, was ich nie zerstören wollte, aber das liegt nun nicht mehr in meiner Macht.
Es würde schlimm sein, ja und wie. Aber zumindest war ich ehrlich. Und heute war die letzte Gelegenheit, es loszuwerden, ehe es zu spät ist.
Es hätte anders laufen sollen, aber die Zeit und Termine und die Kinder waren dagegen, dass es so lief.
Ob beten hilft?
Beten... und schon wieder warten... nu isses raus...
"Du hast alles mitgenommen, als du gegangen bist, die Sonne, den Mond, die Sterne. Alles. Was für ein Recht hast du eigentlich gehabt, mir das alles zu geben, nur um es mir dann wieder zu nehmen?"
(Torey L. Hayden "Meine Zeit mit Sheila (Teil 2))
Vielleicht liegt das Geheimnis darin, nichts mehr anzunehmen, komme da wer wolle. Dann kann es einem auch niemand wieder wegnehmen...
Was ich nicht kenne, kann ich nicht vermissen. Punkt!
Alles strudelt. In mir wirbelts kreuz und quer. Nichts ist klar, nichts ist sicher. Nichts ist und nichts bleibt und was war verschwindet im wirbelnden Sog.
Und außer mir strudelts auch. Vor mir, hinter mir, neben mir, über mir, unter mir und überall, wo ich hangehe und hinschaue.
Ich find mich selber nicht mehr wieder.
Nichts ist greifbar und ich am wenigsten. Ich verliere mich. Ich bin nicht. Ich war nie. Ich werd nie wieder sein.
Ich bin fortgestrudelt worden...
"In meinem Leben geht immer alles früher oder später weg; warum also nicht auch die Gefühle? [...] Die Dinge existieren nur, wenn man an ihre Existenz glaubt. Das ist wahr. Ich hab's gelesen. Und ich weiß es. [...] Nur was existiert, kann einem was ausmachen. Und es kann nur existieren, wenn man es existieren lässt."
"Ich war wahrscheinlich einfach dumm. Ich hab wohl nur versucht, irgendwie zu überleben. [...] Indem ich an diese Jahre einfach nicht mehr gedacht habe. Indem ich sie vergessen habe. Genau das hab ich doch getan. Ich hab alles vergessen. Weißt du, ich erinnere mich daran, dass ich vergessen wollte. Ich hab's ganz bewusste getan. Wenn ich zum Beispiel irgendwo neu hingekommen bin [...] hab ich für mich gedacht, so, jetzt fang ich noch mal neu an. Und [...] wenn die anderen mich über früher gefragt haben, hab ich immer nur gesagt, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Und das ist dann auch so gewesen. Jedesmal war's so, als wär ich neu geboren und alles, was vorher war, wär in einem anderen Leben passiert. Beinahe so, als ob ich das nicht gewesen wäre. [...] Und ich wollte mich nicht daran erinnern, dass ich mal glücklich gewesen war. Ich wollte an die Zeit nicht denken, weil dann hätte ich weinen müssen. Mich an schlimme Dinge zu erinnern, macht mir nie was aus. Ich denke, ach, so'n Scheiß, und basta. Aber wenn ich mich an schöne Dinge erinnere, macht mich das total fertig. Also hab ich dann jedesmal zu mir selber gesagt, nein, tu das nicht. Und nach einer Weile war's vorbei.
(Torey L. Hayden "Meine Zeit mit Sheila (Teil 2))
Der Gedanke daran, sich nach und nach von fast allen Kontakten zurück zu ziehen scheint verlockend...
Eine Handvoll Menschen würde übrig bleiben, bei denen bräuchte ich das nicht...
Es ist so anstrengend. So anstrengend.
Mir fällt ein, was Jessi, mein liebe Jessi mir damals sagte - Die Menschen, die wir lieben sind diejenigen, die uns am heftigsten treffen können, weil sie uns am nächsten sind.
Lustigerweise schaffs ich, mir selber an diesen lieben Menschen weh zu tun... Rückzug, bis ich mich wieder eingekriegt hab.
Und die Wut in mir verraucht ist.
Ich habe zu viel Angst, dass ich explodiere. Es brodelt immer mehr in mir, weil sie seit Tagen in mir gefangen ist. Und ich will niemanden treffen, der nichts dafür kann.
*Loch buddel, Sadie rein, Deckel druff und abwarten, was passiert*
Es ist gar nicht so einfach, seine eigenen Gespenster mit denen von jemandem, den man mag, unter einen Hut zu kriegen.
*grübel*
*grübel*
*grübel*
Ich hab eben versucht, Worte dafür zu finden, was was bewirkt und warum und überhaupt, aber ich finde gar keine...
Ich kämpfe wie verrückt, um mich unter Kontrolle zu halten und nichts Dummes zu tun... Ich möchte in alle möglichen Richtungen um mich schlagen, aber ich tu es nicht, weil ich nicht verletzen möchte...
Denn ich erkenne viel zu wenig und interpretiere viel zu viel.
Und das ist wohl eines der Dinge, die mir immer und immer wieder am meisten zu schaffen machen.
Misstrauen ist weder falsch noch schlimm. Aber nur da, wo es angebracht ist.
Vor einiger Zeit erfuhr ich etwas über mich. Eine Sache, die ich schon ahnte, derer ich mir aber bisher nicht sicher war. Etwa über sich zu erfahren, ist eine Sache - sie sich einzugestehen und nicht zu verbergen, weil man sich schämt, eine ganz andere.
Über den Punkt komme ich so langsam hinaus. Mit immer mehr Leuten spreche ich. Und was mich überrascht: Viele dieser Leute wussten viel eher als ich selber bescheid, "woher der Hase weht". Huch.
Heißt das jetzt, dass ich mich tatsächlich nicht so gut selber kenne, wie ich sollte oder heißt das, das diese Mensche mir einfach so nah sind, dass sie mich kennen, aber gerade so viel Abstand zu mir haben, dass sie klarer sehen können, während ich so nah an mir selber bin, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe?
Vielleicht können sie auch ein mich hineinsehen *lach* Sei vorsichtig mit deinen Gedanken, liebe Sadie.
Trotz allem Eingeständnis gibts da nämlich noch Dinge, die mit dran hängen und das sollte erstmal meins bleiben. Und damit das gewährleistet ist, mache ich ein bisschen WischiWaschiNebel um mich rum, bis ich selber wirklich sicher bin.
Jedenfalls - wow! :-)
Ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht ja nein vielleicht
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Vielleicht ist gar nichts dran, aber vielleicht stimmt es ganz genau... Davor hab ich Angst. Dass ich so sein könnte und es vielleicht noch nicht mal merke. Denn wenn ich es nicht merke, wie soll ich dann was dagegen tun können?!
janeinvielleicht...
Und da denke ich immer, ich mache keine Fortschritte...
Ich bin dem Spiegelbild meines alten Ichs begegnet. Vor einiger Zeit schon, aber es fiel mir nicht sofort auf.
Dann aber habe ich es bemerkt und erkannte die Erfahrungen, aus denen ich gelernt habe und konnte trotz allem behaupten, dass es gut war, sie gemacht zu haben, auch wenn es oft schwer war und ganz schön schmerzhaft.
Das, worin mein Spiegel noch gefangen ist, habe ich ein ganzes Stück hinter mir gelassen.
Und auch, wenn ich immer noch nicht weiß, wer ich bin, so weiß ich doch jetzt wenigsten, wer ich nicht mehr bin.
Darüber bin ich so froh, das kann man sich nicht vorstellen. Ich bin voller Dankbarkeit den Leuten gegenüber, die mich durch gewisse Dinge durchjagten, obwohl ich protestierte und schimpfte und um mich schlug. Ich bin dankbar, dass sie mich nicht aufgaben und erkannten, was in mir schlummert und darauf wartet, geboren zu werden und sich zu entwickeln.
Heute hab ich den Spiegel wieder gesehen und ich habe mich über sein Bild erschrocken. So bin ich auch mal gewesen? Du lieber Himmel...
Neee, so ein Arschloch war ich nie!
Trotz allem wünsche ich dem Menschen im Spiegel dennoch, dass er irgendwann die Kraft hat, weiter zu gehen und zu wachsen. Damit er nicht mehr wie ein kleines Kind trotzig wird, wenn es seinen Willen nicht bekommt!
Werd wach, Junge!!!