Der Sinn und das Leben
Ein Plan, und sei er auch noch so gut, ist wertlos, wenn man nicht weiß, was man mit ihm eigentlich bezwecken will.
Da kann er noch so gut durchdacht sein, er kann nur dann zu etwas führen, wenn man das gewünschte Ziel kennt.
Das ist mir eben klar geworden.
Ich sollte mir darüber Gedanken machen, was ich mir von morgen verspreche.
Sich einmal wenigstens noch gegenüber stehen.
Ein paar Worte wechseln?
Oder viele?
Worüber?
Gibt es noch etwas zu klären?
Etwas, was wir bisher noch nicht geklärt haben?
Oder sind neue Sachen durch die letzten Tage aufgeworfen worden?
Würde es mich beruhigen zu wissen, dass die sich ihr gegenüber fair verhalten haben und dass es keinen erneuten Anschiss gab?
Möchte ich mich überzeugen, dass ich mich verlassen kann?
Kann ich mich davon eigentlich überzeugen?
Was will ich?
Was erwarte ich mir davon?
Und was, wenn der Plan misslingt?
Ich spiele mit großen Unbekannten... den Umständen, den anderen, ihr und ganz besonders mir und der Angst, dass ich Falsches tue.
Und je mehr ich nachdenke, desto weniger weiß ich, was ich morgen tun soll.
Ich könnte auch auf Montag warten... Aber dafür würde unter Umständen der komplette Montag draufgehen, weil ich nicht weiß, wann.
Und die Fragen und die Unbekannten würden noch immer die gleichen sein...
Und falls der Zeitpunkt übereinstimmt, dann wird man uns beobachten... jeder wird schauen, dass wir nicht reden.
Man wird versuchen uns voneinander fernzuhalten. Kein Blick, kein Wort... und das wäre die letzte Chance, der letzte Moment...
Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber ich sollte mich bald entscheiden.
Es fühlt sich an, wie in früheren Zeiten...
Ich hab dem Tag eine Chance gegeben.
Darum hab ich nun alle Rechte, ihn trotzdem zu verdammen.
Er hätte gut werden können... hätte.
Aber wenn einem alte Fehler, die längst aus der Welt sind, wieder zur Last gelegt werden, wer würde da Luftsprünge machen.
Das war eine Sache, die niemanden etwas anging. Gut, damals war es falsch, aber das haben wir beide eingesehen.
Wir brauchen keine Dritten, die aufpassen, dass wir uns voneinander fernhalten.
Die Fronten sind doch geklärt und alles ist in Ordnung.
Es ist niemand in Gefahr.
Wir zwei sowieso nicht, weil wir uns gut leiden können und keiner etwas tun würde, was dem anderen schadet. Sie hat das größere Risiko, aber ich würde nichts tun, was sie gefährdet. Ich habe nichts zu verlieren. Aber wir würden nichts tun!!! Warum versteht das denn niemand?
Und den andren doch erstrecht nicht. Die ganzen Neuen wissen doch gar nicht, was damals war.
Wir konnten uns wochenlang im gleichem Gebäude aus dem Weg gehen, weil es verlangt wurde... was sind dagegen drei Tage?
Wir werden niemandem etwas tun - uns auch nicht. Nur grüßen. Und vielleicht ein paar Worte wechseln.
Und dann geh ich wieder. Drei Tage lang.
Ich sehe kein Problem... das einzige, was mir schaden kann, ist der Plan, den sie ausgeheckt haben, um das Aufeinandertreffen zu verhindern.
Ich wünschte, ich könnte schreiben... aber Oktober ist zu spät...
Vielleicht glaubt man mir, wenn ich den Rechner morgen mitnehme...
Wieviel wiegt ein Fehler, wenn er nach einem Jahr immer noch so schwer ist, dass man mich damit erschlagen kann?
Den Worten der meisten Menschen sollte man nicht allzu viel Glauben schenken. Wie vieles wird einfach nur daher gesagt.
Aber es gibt durchaus auch Menschen, bei denen das anders ist und ich darf mich glücklich schätzen, solche Menschen zu kennen.
Sie zu finden ist nicht leicht. Viel zu oft fällt man auf die Nase.
Wenn man aber die Suche und das Finden dieser tollen Menschen zum obersten Ziel der sozialen Kontaktaufnahme und -erhaltung macht, dann ist es eigentlich doch kein Drama, wenn man zwischendurch enttäuscht wird. Es zeigt einem doch nur, dass dieser Mensch nicht ein solcher ist, den man sucht.
Belohnt wird man immer wieder - dann, wenn man Erfolg hatte.
Das sagt mir also - shit happens und don't worry und life goes on.
Alles halb so wild.
Theorie klappt, nu ran an die Praxis ;-)
Ich glaube, so ein abgefahrenes Telefonat hatte ich noch nie.
Jemand, mit dem man schriftlich selten ein paar Worte gewechselt hat.
Man kommt ins Gespräch, über dies und das und man fragt, weil es einen interessiert.
Und weil es plötzlich zu viel zum schreiben wäre, gibt man mir plötzlich die Nummer und sagt "wenn du magst..." oder sowas in der Art.
Wir wissen nichts voneinander.
Und wahrscheinlich war genau das der Punkt, was das Gespräch so außergewöhnlich und so angenehm gemacht hat.
Mit jemandem, der neutral ist und überhaupt nichts über einen weiß, mit dem kann man oft ganz anders reden.
Ich bin tief beeindruckt und ich fand es sehr schön. Auch wenn ich den Anlass zu diesem Tele ziemlich schockierend finde.
Vielen Dank dafür :)
Hmm...
Nu warte ich nicht mehr...
Dafür mache ich mir Sorgen, ob ich es das Richtige getan habe...
Wenn es falsch ankommt, dann war es nicht richtig.
Ach mann. Auch nicht besser...!
"... und Sie, Frau R.?"
-"Ich warte..."
"Sie warten seit Wochen... wenn Sie all die Energie, die Sie ins Warten investieren, anderweitig nutzen, dann könnten Sie viel besser mitarbeiten.
Das Warten behindert Sie dabei...!"
Sie hatten damals Recht und wenn ich Sie das in meinen Gedanken jetzt sagen höre, dann liegen Sie schon wieder richtig...
Ich werde nicht mehr warten. Wer nicht will der hat schon. Ich bin kein Spielzeug.
Show must go on!!
Einer kleinen Stimmungsbesserung folgt sofort ein Dämpfer.
Das scheint ungeschriebenes Gesetz zu sen. Und wenn es nicht allgemeingültig ist, dann gilt es zumindest für mein Leben und meine Stimmungen.
Warum sonst folgt einem kleinen Stimmungshoch sofort wieder etwas, was tiefe Traurigkeit auslöst?
Das ist nicht fair, und was ich meine, das kann sich gerade jeder selbst aussuchen. Ich weiß was ich meine, denn in einer Sache stecken mindestens zwei...
"Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören. Der Vogel fliegt zu Gott. Der Gott heißt Abraxas." (Hermann Hesse)
Flieg, Vogel, flieg... und pass auf dich auf...
Leute, die nicht einmal bei ihrem Standpunkt bleiben, sondern alle paar Tage mal in die andere Richtung schwenken, sind mir zu anstrengend.
Leute, deren Ernsthaftigkeit und Glaubhaftigkeit durch sie selbst immer wieder in Frage gestellt werden, auch.
Ich räume mein Leben auf - und ich bin gespannt, wie viele am Ende noch übrig bleiben...
Freundschaften soll man pflegen, heißt es...
Daran glaube ich fest.
Aber ich glaube auch, dass das nicht immer das gleiche heißt.
Die, welche einen drohen aufzufressen; die einen mehr Gedanken kosten, als es gut ist; die, die auf so unsicherem Boden gebaut sind, dass man sich jeden Tag neu fragt, ob sie ehrlich sind und bei der man immer wieder das Vertrauen neu sucht... oder bei denen man immer wieder um dieses bangt... die sollte man wahrscheinlich -statt sie zu pflegen- mit genügend Abstand betrachten.
Das heißt nicht, dass man sich nicht mehr mag... und wie man sich trotzdem mögen kann, sonst würde einem das alles nicht so viel Kopfzerbrechen machen...
Aber es scheint in der Tat Freundschaften zu geben, die einem sehr schaden können, wenn man nicht aufpasst.
Darum scheint es mir das Richtige zu sein, wenn ich einen Schritt zurück mache.
Sollte ich all das besprechen? Erklären? Sicherlich...
Aber momentan fehlen mir auch dafür die Worte.
Ich glaube allerdings, dass mein Rückschritt in den nächsten Tagen oder Wochen eh nicht wirklich bemerkt wird...
Also trete ich zurück und suche Worte und wenn die Zeit gekommen ist, dann ist sie eben da.
Es muss ja nicht für immer sein... nur im Moment muss es sein...
Auch hier gibt es keinen Schuldigen... es ist, wie es ist...
Gerade kommt mir ein Satz in den Kopf... "auch Abstand suchen kann Pflege sein."
Klar... wer weiß, ob sie nicht zerbrechen würde, wenn ich es nicht täte?!
Was passiert, wenn Menschen wild drauf los spekulieren, hab ich in den letzten Tagen gesehen.
Was noch mehr passiert, wenn man das ganze als offenen Brief ins Internet stellt, auch.
Es gefällt mir nicht, wenn Leute öffentlich angegriffenwerden und man ihnen Dinge vorwirft, die so an den Haaren herbeigezogen sind, dass man mit Skalps seine Wände schmücken könnte.
Und noch weniger schmeckt es mir persönlich, wenn die Angegriffenen meine Freunde sind.
Da macht es keinen Unterschied, wer die spekulierenden Kläger sind und auch nicht, dass ich sie eigentlich auch gut leiden kann.
Allerdings - auch ich habe mich heute in anderer Sache beim Spekulieren erwischt. Nicht öffentlich anklagend, sondern leise in meinem Kopf vor mich hin.
Als ich das bemerkte, versuchte ich eine Art Diskussion daraus werden zu lassen. Alles Für und Wider auf den Tisch und ausklamüsern, was haarsträubender Blödsinn ist und was am Ende übrig bleibt.
Nach dieser ganzen Prozedur weiß ich noch immer nicht bescheid.
Entweder wäre ich Mittel zum Zweck gewesen oder ich hätte auch eine Rolle gespielt...
Vieles spricht dagegen, vieles spricht dafür.
Und weil ich es nicht weiß, schreib ich es hier schön verschleiert vor mich hin, damit ich nicht auch jemanden beschuldige, obwohl ich vielleicht im Unrecht bin oder gar noch andere mit hineinziehe und es auf deren Rücken austrage.
Was ich in den letzten Tagen gesehen habe, hat mir gereicht.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass zumindest bei meiner Person Wert darauf gelegt wurde, mich nicht allzu sehr mit rein zu ziehen. Und warum nach wie vor beide Parteien zu mir freundlich sind und zumindest eine zu dem Rest nicht... ich habe keine Ahnung.
Jedenfalls bin ich froh, dass zumindest in diese Sache Ruhe reinkommt. Das war ziemlich belastend für uns alle. So langsam wächst Gras darüber.... gaaaaaaanz langsam fängt es an zu wachsen.
Was meine Geschichte angeht... es ist nicht schön, nicht zu wissen, ob man nur mich dazu benutzen wollte, etwas zu bekommen oder ob es auch um mich ging. Besonders nicht in dieser Beziehung. Einiges spricht für ersteres und das wurmt ganz schön.
Aber je mehr ich drehe und wende, desto mehr wird mir klar, dass ich so auf keinen grünen Zweig komme.
Entweder packe ich es also auf den Tisch und spreche es an, oder ich schiebe es beiseite und mache weiter, wie bisher auch... ok, weiter machen wie bisher geht, beiseite schieben nicht.
Aber da muss ich dann durch...
Oooooha, Komplikationen an sämtlichen Ecken und Enden...
Ich brauch Urlaub. Und jedem, der schreit, dass ich doch gerade erst welchen hatte und doch 10 Tage weg war:
Leute, das war maximal ein halber Urlaub... ich brauche Urlaub von meinem Urlaub!
Vielleicht am Wochenende... vielleicht können wir fliegen... frei sein... *träum*